Prunksitzung 2024

Närrische Stimmung bei der großen HCC-Prunksitzung auf dem Siedepunkt

Stimmung, Spaß und gute Laune hatten die Bühnenkünstler im Vorfeld zur großen HCC-Prunksitzung, die am vergangenen Samstag vor vollem Haus in der Lußhardthalle Hambrücken über die Narrenbühne ging, versprochen. Und sie hielten Wort! Angeführt vom jungen Sitzungspräsidenten Yannic Mayer, der das Amt seines Vaters Rolf weiterführt und souverän durch das Programm steuerte, hatte er im Verein mit seinen motivierten Mitstreitern ein tolles, kurzweiliges Programm zusammengestellt, bei dem Jung und Alt auf seine Kosten kam. Stürmischer Applaus des bestens aufgelegten Publikums war der verdiente Lohn für die Spaßmacher, die sich in erstaunlicher Frühform zeigten und nicht nur den befreundeten Gesellschaften und Ehrengästen, darunter die KSC-Legenden Rolf Dohmen und Rainer Schütterle, ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Neben herrlichen Garde- und Showtänzen sowie bekannten Stimmungskanonen wie Lars Dettweiler (Sitzungspräsident der GroKaGe Bruchsal und Präsident des Narrenkreises), der zusammen mit dem weiteren Bühnenprofi Daniel Prestel von der Neudorfer KaGe mit einem tollen Vortrag und bester Körpersprache brillierte, war auch die beliebte Playback-Hitparade mit allerlei Stars und Sternchen einer der Höhepunkte des fast fünf Stunden andauernden, langen Showabends in der wundervoll, mit weit über 1.000 Luftballons geschmückten Lußhardthalle. Gleich zu Beginn hatte HCC-Präsident Ludwig Marton mit seinen vier „Senioritas“ die erste Duftmarke gesetzt und das närrische Auditorium heiß gemacht. Nach dem farbenprächtigen Einmarsch, angeführt vom jungen Zeremonienmeister Benedikt Birkner, ging Büttenass Andre „Karle“ Konrad gleich in die Vollen, nahm die Narrenfreiheit wörtlich und erzählte brühwarm von seinem „Schatzilein“ und den Erlebnissen aus 20 Jahren Ehe. In der Folge verzauberten die kleinen Waldböcklein (Trainerinnen Daphne Schimetchek, Chiara Böser, Kristin Wolf und Jana Sand) mit ihrem „Harry Potter“-Schautanz das gut aufgelegte Publikum, ebenso wie die rasanten Vorführungen der „Snowflakes“ (Trainerinnen Celina la Porta, Carina Dörr und Mia Jäckle) und nach der Pause die von Susanne Neuberth gecoachten und bestens vorbereiteten „Feuerfunken“. Einmal mehr war das Aushängeschild des HCC mit viel Temperament und Ausstrahlungskraft unterwegs. Klar, dass die Schautanzgruppe „Next Generation“ zu später Stunde noch einen drauf setzte und das Narrenvolk mit einem fulminanten Vortrag und viel Power von den Sitzen riss. Unter dem Motto „Feuer und Eis“ boten die 18 Eisprinzessinnen im Verein mit den zwei Königen eine perfekte Choreographie und die Mix-Songs „Let It Go“, „Cold As Ice“ und „Smoke On The Water“ waren so richtig nach dem Geschmack der Party-People im Auditorium. Seit vielen Jahren ist Stefanie Stritzinger für diese tolle Truppe verantwortlich und beweist stets ein glückliches Händchen. Ein fernsehreifer, magischer Hammerauftritt! Dies gilt in besonderem Maße auch für die HCC-Demmellerchen, die unter ihrem langjährigen Musikleiter Adelbert Bischoff gleich zu Beginn unter dem Motto „Total normal“ ein erstes Highlight und Ausrufezeichen gesetzt hatten. Mit Liedern wie „Welche Farbe hat die Welt“, „Du schwarzer Zigeuner“, „Komm hol das Lasso raus“, „Skandal im Sperrbezirk“ oder „Wir sind alle kleine Sünderlein“ trafen die Jungs den Nerv der Saalfastnachter und persiflierten auf beste Weise Polit-Promis, die „Letzte Generation“, die „Liederverbieter“ sowie den Genderwahn oder die „Queere Szene“. Mit „Eins kann uns keiner“, „Natascha“ und „Aber scheiß drauf“ trieben sie das Stimmungsbarometer in ungeahnte Höhen und die Hits „Rucki Zucki“ und „Haumba Täterä“ wurden, ebenso wie die Zugabe „Viva Colonia“, stürmisch gefeiert. Warum die Sangeskünstler nicht das Finale bestritten, ist schnell erklärt. In einem Alter von rund 66 Jahren, wo laut Udo Jürgens „Das Leben anfängt“, müssen die  Oldies um die beiden Obmänner Ludwig Marton und Reiner Rudolph einfach frühzeitig in die Heija, um eine anstrengende Faschingskampagne unbeschadet durchzustehen. Für die 1. Hambrigger Guggemusik „Forlebuzzel-Zunft“ gilt das natürlich nicht. Je später der Abend, desto lautstarker ist das famose Orchester mit Gugge-Chef Achim Leier unterwegs. Unter Leitung von Florian und Andre Debatin ließen die Musiker in fulminanter Weise einmal mehr die Kuh fliegen und das Narrenvolk im Epizentrum des Frohsinns toben. Fazit: Das Beste, was die Gugge-Szene in der Region zu bieten hat! Apropos toben: Wer im Anschluss die, von Caro Brecht und Bianca Feller trainierten, vielköpfigen Grazien des sensationellen Männerballetts im Soundgewitter des Eric Prydz-Hits „Call On Me“ als „Albtraum-Divas“ über die Bühne schweben sah, lacht noch heute Tränen. Echte Überflieger, vor allem in der B-Note! Prädikat: Umwerfend! Seit Jahr und Tag ist die „Hitparade“, souverän von Hauptschiedsrichter Thomas Krespach moderiert, einer der Höhepunkte bei einer HCC-Prunksitzung und ein garantierter Stimmungsmacher auf der nach oben offenen Mitklatschskala. Ganz im Zeichen der kommenden Fußball-EM in Deutschland standen die Hits der Vergangenheit im Fokus der farbenprächtigen Show. Von Beckenbauers „Gute Freunde, kann niemand trennen“, über „Fußball ist unser Leben“ ging die Reise hin zu „Samba de Janeiro“ und dem Sportfreunde-Hit „54, 74, 90, 2006“. Auch Shakira’s „Waka Waka“, „Steh auf“, „Auf geht’s Deutschland“, „Schwarz und Weiß“ oder „Love Generation“ fehlten nicht im tollen Mix, der in Queen’s „We Are The Champions“ gipfelte. Die vielköpfigen „Hambrigger All-Stars“ hatten in perfekter Weise und super Outfit weltbekannte Künstler parodiert. Und Melanie Rudolph sowie DJ Anthony Moussu hatten ein fantastisches Programm zusammengestellt, das nahezu keine Wünsche offen ließ. Prädikat: Sensationell! Zuvor hatte „Dokter Thomas Rothfuß“, in Hambrücken kein Unbekannter, als „En Landarzt vum Kraichgau“ bei seiner klasse Bütt aus dem Nähkästchen geplaudert und bestgehütete Geheimnisse oder Malheurs aus seiner Praxis verraten. Volle Zustimmung beim Fazit: „Wir Ärzte sind die letzten Helden“. Bevor das große Finale um Mitternacht, bei dem sich alle Akteure auf der Bühne versammelten, eine wunderbare, kurzweilige und stimmungsvolle Prunksitzung beendete, hatte die stets sozial eingestellte Formation „Toppmaster Fitsch and the fabulous Fernando Horns“ aus Wiesental aufgezeigt, wie man die Menschen in der „fünften Jahreszeit“ begeistern kann. Bei den fetzig gespielten Hits und bekannten Schlagern brachen alle Dämme und die Saalfastnachter feierten in überbordender Stimmung auf Tischen und Stühlen. Einmal mehr ein grandioser Auftritt der Matze Knebel & Co. Dies gilt auch für „Ein-Mann-Bernd“, der die musikalische Begleitung der Sitzung inne hatte und mit den Tuschs nicht sparte. Fazit: In nicht einfachen Zeiten haben die HCC-Fastnachter das einst von Tony Marshall ausgegebene Motto: „Wir lassen uns das singen nicht verbieten – und auch die Fröhlichkeit“ in perfekter Weise umgesetzt, denn vom Zuhause sitzen und Trübsal blasen, wird die Welt auch nicht besser. Der nächste Höhepunkt ist mit dem großen Hambrücker Gaudiwurm, der am Fastnachtssonntag, 11. Februar um 13.31 Uhr startet, bereits in Sichtweite. Narhalla-Marsch!

Text/Foto: Hans-Joachim Of